Zehn KollegInnen aus WERTvoll nahmen an der Abschlusskonferenz der BMBF-Fördermaßnahme “Stadt-Land-Plus” am 5./6. November 2024 im silent green in Berlin teil.
Bürgermeister Thomas Pöge (Thallwitz) und Frank Wagener (IfaS) lenkten in der Diskussion „Aus Stadt und Land wird Plus. Innovative Wege für nachhaltige Stadt-Land-Beziehungen“ die Perspektive auf Land-Stadt-Allianzen. Denn gerade das Land kann in der Fläche schneller und eingepasst in die eigene Kulturlandschaftsentwicklung Aufgaben für die notwendige Versorgung der Städte übernehmen: Märkte und Flächenpotenziale verbinden, dazu Allianzen entwerfen, aushandeln und leben, markieren den Kern kooperativer und v.a. wertvoller Lösungen. Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal wies auf die Notwendigkeit einer interkommunalen Kommunikation auf Augenhöhe hin, die u.a. über die beiden Stabsstellen in WERTvoll erfolgreich erprobt wurde und nun in eine dauerhafte Kooperation für eine Stabsstelle zwischen dem Wurzener Land und der Stadt Leipzig verhandelt wird. Gesine Sommer weitete die Perspektive auf den gesamten Landkreis Leipzig und warb für eine thematische wie personelle Verbindung von Klimaschutz mit innovativen (Folge-)Projekten wie AGROfloW. Denn am 1. Januar tritt Clara Thoma ihre Stelle in der Gemeinde Thallwitz an, um eine Agroforstkampagne in die Kommunen und zu den Landwirten zu tragen. Eine Verbindung mit den Klimaschutzmanagern liegt auf der Hand, und genau darum geht es, wie können Ressourcen und Themen gebündelt und in der Praxis zum Nutzen von Gesellschaft und Unternehmen verknüpft werden.
Staatssekretärin Judith Pirscher vom BMBF zeigte sich beeindruckt von der Vielzahl an umgesetzten Maßnahmen und der Dynamik interkommunaler Kooperation. Aus den Ergebnissen aller 22 Projekte wurde eine Reformagenda Stadt-Land veröffentlicht, in der innovative Beispiele aus der Praxis und zentrale Empfehlungen zusammengefasst wurden. Am zweiten Tag wurde zudem ein Memorandum mit Empfehlungen zum Abbau rechtlicher Hürden für nachhaltige Stadt-Land-Partnerschaften vorgestellt, das die Bundes- und Landespolitik dazu auffordert, sich der Überwindung der in den Projekten identifizierten rechtlichen Hürden anzunehmen und Lösungen vorzuschlagen. Das Memorandum wurde von Dr. Michael Melzer und Lutke Blecken (beide Institut Raum und Energie) vom Querschnittsvorhaben mit Unterstützung von Prof. Dr. Wolfgang Köck und Dr. Moritz Reese (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Kompetenznetzwerk Umweltrecht (KomUR)) verfasst. Es lag zur Unterschrift aus und fand erheblichen Zuspruch.
Die 183 TeilnehmerInnen waren sich am Ende der Veranstaltung durchweg einig, dass wir als Gesellschaft und ForscherInnen die Verbindung von Forschung und Praxis mit den aktuellen Herausforderungen weiter forcieren sollten. So bedankten sich die Projektvertreter auch beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die Förderung und das Vertrauen in die Projektkonsortien, dem Projektträger Jülich (PtJ) und dem Querschnittsvorhaben (Umweltbundesamt, Institut Raum & Energie, StadtLand GmbH) für die vertrauensvolle Begleitung und Verbindung vieler guter Ideen innerhalb der Forschungsschwerpunkte.