Erprobung eines Mehrnutzungskonzepts in Sachsen – Kooperative Gewässerrenaturierung als Teil einer nachhaltigen Kulturlandschaftsentwicklung

Aufsatz über Ergebnisse aus WERTvoll in Naturschutz und Landschaftsplanung erschienen.

In diesem Beitrag wird ein neuer Lösungsansatz durch Mehrnutzungskonzepte vorgestellt. Mehrnutzungskonzepte dienen der Integration segregierter Themen der Kulturlandschaft und der Schaffung machbarer Kompromisse für eine zukunftsgerechte Entwicklung insbesondere der ländlichen Räume. Damit werden Werkzeuge für die Regionalplanung geschaffen, die neue Stadt-und-Land-Partnerschaften sowie interkommunale Netzwerke über regionale Wertschöpfungsketten ermöglichen. Über partizipative Planungsprozesse kann so eine praktische Verknüpfung der bisher sektoral betrachteten Themen Gewässerrenaturierung, Landwirtschaft, Naturschutz, Klimaschutz/Klimawandelanpassung und nachhaltige regionale Energie in einer modernen Kulturlandschaftsentwicklung erreicht werden. Das Verbundprojekt WERTvoll er­arbeitete in dieser Weise Handlungsempfehlungen für ein fachübergreifendes kooperatives Gewässerrenaturierungskonzept für den Tauchnitzgraben (Lossatal, Sachsen). Dort werden ehemals konkurrierende Landnutzer über die Realisierung von Mehrnutzungskonzepten zu Partnern und so gemeinsam Teil der Lösung.

Der Beitrag zeigt auf, wie eine nachhaltige Regionalentwicklung und die damit verbundenen Projekte zum Gewässer- und Naturschutz zur Entwicklung des ländlichen Raums und zur nachhaltigen Landwirtschaft beitragen können.

Fazit für die Praxis

Kommunen können mit Unterstützung vorbereitender Planungswerke und interdisziplinärer Berater/Ingenieure eine kooperative Gewässerrenaturierung zur Umsetzung der WRRL als Teil einer nachhaltigen kommunalen Kulturlandschaftsentwicklung umsetzen und damit

  • landwirtschaftliche Flächen für eine Agrarholzproduktion erhalten und dadurch nachhaltig Erneuerbare Energie für effiziente Nahwärmenetze bereitstellen = neue Umsetzungsperspektiven eröffnen,
  • den Wert der land- wie forstwirtschaftlichen Flächen für die Verpächter und die Bewirtschafter erhalten und sogar steigern = Landwerte in der kommunalen Gemeinschaft sichern,
  • interkommunale Partnerschaften für die Gewässerrenaturierung und -unterhaltung aufbauen, die auch in der Energiebereitstellung zusammenarbeiten (Daseinsvorsorge) = ländliche Entwicklung konkret unterstützen.

Download (PDF)

 
Nach oben scrollen