WERTvolle Ergebnisse der ökologischen Untersuchungen 2020 – 2021 & alte und moderne Agrarholz-/Agroforststreifen 2022 (Wassergut Canitz & Agrargenossenschaft Nischwitz/Gemeinde Thallwitz, Wurzener Land)

(Luftbild: © Till Wagener & Frank Wagener, IfaS)

Ökosystemleistungen in der ackergeprägten Kulturlandschaft werden durch die landwirtschaftliche Nutzung wesentlich geprägt. In WERTvoll wurden sowohl die verschiedenen Bewirtschaftungsweisen (ökologisch & konventionell) und deren Fruchtfolgen als auch der Einfluss alter Agroforststreifen (noch aus dem Flurholzanbau der ehemaligen DDR) und eines modernen dreireihigen mit Leistungspappeln bepflanzten Agrarholzstreifens untersucht. Beide Agrarholzsysteme sind zur Reduzierung der Winderosion, Verbesserung des Wasserhaushaltes der Ackerflächen als auch der Nützlingsförderung und des Biotopverbundes in die Landwirtschaft eingeführt worden.

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen bestimmte Schlüsselfaktoren auf, die wichtige Werkzeuge zur Sicherung und Steigerung von Ökosystemleistungen in unserer Agrarlandschaft darstellen. Dazu gehört die Schaffung von Flächen, die mit einer Bodenruhe einhergehen wie der Anbau mehrjähriger Kulturen (z. B. Grünland oder mehrjährige Futterleguminosen). Ähnlich Effekte sind durch die Etablierung von Brachen, mehrjährigen Blühflächen oder dauerhaften Säumen zu erwarten. Insbesondere die Untersuchung des Effekts der naturnahen Feldhecken ergab deutliche positive Effekte auf Ökosystemleistungen innerhalb der Agrarlandschaft wie die Bildung fruchtbaren Bodens und die Bereitstellung von Refugien für die Artenvielfalt. Daran wurde mit den Untersuchungen in 2022 angeknüpft, um herauszufinden, ob schnellwachsende Gehölze ähnliche Leistungen im Raum anbieten können.

Eine wesentliche Schlussfolgerung aus den Untersuchungen in 2022 ist, dass in strukturarmen und intensiv genutzten Agrarlandschaften der Anbau schnellwachsender Gehölze zur Rohstoffgewinnung eine gute Methode ist, um nachhaltige Energie zu erzeugen und gleichzeitig die Strukturvielfalt, Biodiversität und ÖSL der Agrarflächen zu erhöhen, insbesondere, wenn die Gehölzpflanzungen in Kombination mit weiteren strukturschaffenden Maßnahmen, wie z. B. der Anlage von Blüh- oder Brachflächen, umgesetzt werden.

Ergänzt werden diese feldbiologischen Untersuchungen durch die Kartierung der Brutvögel und der Fledermäuse durch das IVÖR. Diese Ergebnisse befinden sich derzeit in der Auswertung und werden noch in 2023 veröffentlicht.

Die hier vorgestellten feldbiologischen Untersuchungen in den Jahren 2020 – 2022 wurden durch Elisa Lüth aus der Arbeitsgruppe Bereitstellung von Biodiversität in Agrarsystemen des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. unter der Leitung von Dr. agr. Michael Glemnitz durchgeführt (https://www.zalf.de/de/struktur/pb2/Seiten/Arbeitsgruppen.aspx#x19x).

Diese und weitere feldbiologische Ergebnisse flossen u.a. in die Ergebnisdokumentation des Workshops WERTvolle Biodiversität in und für unsere Kulturlandschaften vom 20.-21. Juli 2022 im Wurzener Land ein. Link: https://wertvoll.stoffstrom.org/2022/12/13/ergebnisdokumentation-des-workshops-wertvolle-biodiversitaet/

 
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