WERTvolle Konzepte zur Gewässerrenaturierung und -unterhaltung vor über 300 Teilnehmer*innen auf den 16. Sächsischen Gewässertagen vorgestellt

Nur wenige sächsische Gewässer weisen bisher einen guten Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potenzial auf.

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt lud am 4. Dezember zu den 16. Sächsischen Gewässertagen ein und über 300 Teilnehmer*innen folgten dieser Einladung in das Haus der Kirche – Dreikönigskirche in Dresden.

Das Wurzener Land bzw. das Leipziger Muldenland war mit drei Beiträgen vom Coaching zum Aufbau einer Gewässerunterhaltungskompetenz (Dr. Andreas Stowasser, Jana Salim & Marco Stegemann, Bürgermeister Thomas Pöge zur Praxis des Coachings aus kommunaler Sicht) bis zu neuen WERTvollen Perspektiven für Gewässerunterhaltung/-entwicklung und regionale Wertschöpfung (Frank Wagener) vertreten. Alle Vorträge zielten auf die Praxis zur Erreichung der gesetzlichen Ziele der Gewässerbewirtschaftung ab. Denn nur wenige sächsische Gewässer weisen bisher einen guten Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potenzial auf.

Drei grundlegende Herausforderungen für eine kooperative Umsetzung der EG-WRRL aus Sicht von WERTvoll sind:

  1. Weitgehende Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzfläche (multifunktionale Freifläche, geringe Eingriffe in den Pacht- und Grundstückmarkt) und
  2. Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette „Agrarholz – Energiebereitstellung“ im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge.
  3. Integrierter Nutzen dieser WERTvollen und klimafreundlichen Gewässerrenaturierung für den lokalen Biotopverbund und Steigerung der Biodiversität in der modernen Kulturlandschaft.

Verknüpft man diese Herausforderungen als Qualitätsziele einer Renaturierungsmaßnahme mit einer landwirtschaftlichen Nutzung so entsteht ein echtes Mehrnutzungskonzept. Die Landwirtschaft wird dabei zum zentralen Partner der Kommunen für die Umsetzung der EG-WRRL mittels dieses klimafreundlichen und wertschöpfenden Renaturierungskonzeptes. Die landwirtschaftlichen Betriebe gewinnen so eine zukunftsorientierte Perspektive als zentrale Dienstleister im ländlichen Raum für eine gute Kulturlandschaftsentwicklung in Sachsen.

Verknüpft die Kommune die Gewässerrenaturierung und langfristige Agrarholznutzung mit einer kommunalen Wärmesenke, so kann eine Vielzahl weiterer regionaler Wertschöpfungseffekte entstehen. Im Ergebnis ist eine Gewässerrenaturierung mit Nutzung für die Kommune weit attraktiver als eine ungenutzte Variante.

In WERTvoll wird konkret eine Gewässerrenaturierung im Wurzener Land in die Genehmigungsplanung und praktische Umsetzung geführt. Aus diesem Prozess sollen WERTvolle Hinweise für die Praxis gewonnen und für die breite Anwendung aufbereitet werden.

Link zur Webseite der Stadt-Land-Partnerschaft WERTvoll:

https://wertvoll.stoffstrom.org/

https://www.lanu.de/de/Blog/Blog_Detail/schsische-gewsserexperten-tagen-in-dresden~ba1330.html

 
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