Nachdem nun sowohl die Stabsstelle des Wurzener Landes, als auch die Stabsstelle der Stadt Leipzig ihre Arbeit aufgenommen haben, luden Frank Wagener vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und die Stadt Leipzig zu einem Workshop zur interkommunalen Zusammenarbeit und insbesondere zur Rolle der Stabsstellen im Projekt ins Technische Rathaus der Stadt ein. Anwesend waren neben dem IfaS und den Stabsstellen die für diesen Themenbereich wichtigen Kooperationspartner des Projekts WERTvoll: Die Bürgermeister der Gemeinden Bennewitz, Thallwitz und Lossatal sowie der Oberbürgermeister der Stadt Wurzen, die zuständige Amtsleiterin des Amtes für Umweltschutz und Vertreter der Klimaschutzleitstelle der Stadt Leipzig, die Schweisfurth Stiftung, das Planungsbüro Daber und Kriege, die Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Landkreises Leipzig sowie Dr. Anett Richter vom Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), die als Mitglied des wissenschaftlichen Begleitkreises den Workshop unterstützte und zu ihrem Forschungsschwerpunkt `Citizen Science` informierte.
Nach der Begrüßung durch die Amtsleiterin Freifrau von Fritsch (Amt für Umweltschutz), stellten sich die beiden Stabsstellen, Elisa Böhme (Stadt Leipzig) und Ludwig Hentschel (Wurzener Land) vor. Im Anschluss gab Frank Wagener eine Einführung in die Grundidee des Projekts und die zukünftigen Arbeitsfelder der beiden Stabsstellen. Dabei stellte er heraus, dass die Stabsstellen die zentrale Organisationseinheit im Projekt und die Verknüpfung zwischen Stadt und Land sowie zwischen Wissenschaft und Praxis sind. Er machte deutlich, dass sowohl die Vielfalt der berücksichtigten Themen als auch die enge Zusammenarbeit der Stabsstellen als Alleinstellungsmerkmal des Forschungsprojektes zu sehen sind.
Als Anregung für die beiden Projektpartner ‚Stadt Leipzig‘ und ‚Wurzener Land‘, stellte Frank Wagener die Frage in den Raum, wie es gelingen kann, die Stabsstellen als Verbindungspunkte innerhalb des Projekts und innerhalb der Verwaltungen zu installieren. Elisa Böhme stellte, mit Ergänzungen durch Frau von Fritsch, Herrn Runst und Herrn Singer die zu berücksichtigenden Organisationseinheiten innerhalb der Stadtverwaltung und wichtige Kooperationspartner vor und erläuterte wie die Interessen des Projekts mit den Interessen der Stadt zusammengebracht werden können. Dabei ging es u.a. um konkrete Möglichkeiten, Vermarktungswege in der Stadt zu generieren.
Bürgermeister Bernd Laqua aus der Gemeinde Bennewitz stellte aus Sicht des Wurzener Landes dar, welche Schwerpunkte er für den ländlichen Partner sieht. Kurzfristig sind für ihn vor allem die Zusammenarbeit mit den Landwirten im Wurzener Land und in den Wasserschutzgebieten besonders wichtig. Mittelfristig sollen Vermarktungswege von Produkten aus der Region in die Stadt implementiert werden und langfristig soll die ökonomische und touristische Verbindung zwischen Stadt und Land nachhaltig gestärkt werden.
Im zweiten Teil des Workshops standen die Priorisierung konkreter Arbeitsgebiete und die Planung der nächsten Arbeitsschritte (v.a. der Stabsstellen) im Vordergrund. Die Themenbereiche Klimaschutz, Marktanalyse, Markenimplementierung und die Einführung eines gemeinsamen Ökokontos wurden von den Teilnehmenden diskutiert.
Zum Abschluss präsentierte Dr. Anett Richter das Thema Citizen Science, an dem sie vorrangig arbeitet und erläuterte mögliche WERTvolle Anknüpfungspunkte an das Projekt.
Vorstellung der Stabsstellen
Ein Gesicht im Hinblick auf die öffentliche Wahrnehmung erhielt das Projekt durch die Besetzung der beiden Stabsstellen im ersten Quartal dieses Jahres.
Durch die Stabsstellen wird der Kontakt zwischen den Projektpartnern gesichert und über administrative Grenzen hinweg eine WERTvolle Stadt-Land-Partnerschaft aufgebaut.
Seit Januar 2019 ist die Stabsstelle für das Wurzener Land durch Ludwig Hentschel besetzt. Der Soziologe arbeitet im Projektbüro in der Gemeindeverwaltung Bennewitz insbesondere daran, das Projekt bei den ansässigen Landwirten der teilnehmenden Gemeinden publik zu machen und den partizipativen Prozess zu gestalten. Die Themen Gewässerrenaturierung und Produktentwicklung sind weitere Schwerpunkte seiner Arbeit.
Elisa Böhme, studierte Geographin, ist seit März 2019 für die Stadt Leipzig im Projekt aktiv. Ihre Stabsstelle ist im Amt für Umweltschutz, mit Sitz im Technischen Rathaus, angesiedelt. Hier arbeitet sie daran die Projektinhalte amtsintern und ämterübergreifend zu vermitteln, Schnittstellen mit bisherigen Projekten, Planungen und Zielen zu identifizieren sowie themenspezifische Maßnahmen, vorerst insbesondere zum Themenfeld Regionale Vermarktung, in Zusammenarbeit mit den Fachämtern und kommunalen Initiativen anzustoßen.